Vor Antritt unserer Weltreise haben wir uns Gedanken um ein geeignetes Navigationsgerät gemacht. Da wir schon ziemlich lange ziemlich viele Garmin-Geräte nutzen, fiel unser Augenmerk unter anderem auf das Garmin Tread XL Overland Edition*. Netterweise hat uns Garmin das Gerät sogar zur Verfügung gestellt, damit wir es auf Herz und Nieren testen und dir davon erzählen können.
Das Garmin Tread XL Overland Edition als Navi
An unserer Frontscheibe hängt eine Garmin Dashcam*, die Damen tragen die Vivoactiv 4* und Eric die Fenix*, um unsere täglichen Aktivitäten zu tracken. Unsere Geocaching-Touren und für viele andere Dinge haben wir ebenfalls schon mit einem Garmin Gerät gearbeitet. Alle Geräte, die wir im Laufe der Jahre nutzten und noch nutzen waren ziemlich gut. Wieso also nicht auch die Weltreise mit einem Gerät dieser Marke starten?
Das 10 Zoll große Gerät wurde extra für die Navigation on- und offroad entwickelt. So kann nicht nur „normal“ über Straßen navigiert werden, sondern auch Trails können für die Navigation mit genutzt werden. Dazu nutzt das Gerät die Karten von OpenStreetMap als Basis. Das macht das Gerät nicht nur für Hobby-Offroader, sondern vor allem auch für Overlander (wie der Name schon sagt) interessant.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Amazon zu laden.
Der erste Eindruck des Tread XL Overland Edition
Nach dem Auspacken stellten wir fest: es macht zumindest einen sehr robusten Eindruck. Die Befestigung ist über Saugnapf oder über eine Magnethalterung möglich. Das gute daran, eine Grundplatte und ein Kugelarm vom Befestigungsprofi RAM Mount ist dabei. So findet sicher jeder eine optimale Befestigungsmöglichkeit in seinem Fahrzeug.
Vorinstalliert sind neben den Karten für Europa, Afrika und den nahen Osten auch die Campingdatenbanken und Points of Interest von iOverlander und die Übernachtungsmöglichkeiten von ACSI, Campercontact und Trailer’s PARK. So lassen sich auch ohne Mobilfunkverbindung alle wichtigen Punkte finden und ansteuern.
Auch cool sind Features wie
- das inReach System mit SOS-Taste
- die Tread App, die die Möglichkeit bietet, Routen mit dem Handy abzugleichen
- die Trackaufzeichnung, die auch über die Tread App synchronisiert werden kann
- die einstellbaren Fahrzeugprofile. So kann das Routing nach den eigenen Fahrzeugspezifikationen erfolgen und bei der Navigation werden Strecken umgangen, die mit dem Fahrzeug nicht befahrbar sind
- die Nivellierungssensoren, die, einmal kalibriert, anzeigen, ob man gerade steht oder nicht und wie der Neigungswinkel ist
- Altimeter, Barometer und Kompass
- Möglichkeit der Anbringung durch Saugnapfhalterung oder RAM Mount-Halterung mit Magnetsperre
- Group Ride Mobil Funktion mit der Möglichkeit bis zu 20 Gruppenmitglieder in der Karte der Tread App zu sehen


Die Garmin Tread App
Die Garmin Tread App bietet die Möglichkeit, das Garmin Tread XL Overland Edition mit dem Smartphone zu koppeln. In der App kann man Wegpunkte erstellen und Routen planen. So kann man gemütlich am Smartphone in der Runde Wege besprechen und einstellen, Wegpunkte setzen und mit anderen abgleichen – auch wenn man das Garmin Tread XL Overland Edition nicht zur Hand hat.
Über WLAN koppelt man dann die beiden Geräte und synchronisiert sie.
Auch mitgetrackte Routen sind dann über die App abrufbar und als GPX-Datei teilbar mit anderen Programmen, Freunden und Bekannten.



Nutzen mehrere Fahrer die Tread App, so kann man sich zu einem Group Ride zusammenfinden und bekommt dann in der App auch die GPS-Position der anderen Fahrer angezeigt.
Unsere Meinung dazu
Eigentlich eine ziemlich schöne Sache, die wir allerdings bisher eher selten genutzt haben, weil wir zum größten Teil auf normalen Straßen unterwegs waren und eine detailreiche Routenplanung mit kleinen Wegpunkten etc. noch gar nicht wirklich gebraucht haben.
Was wir aber machen, ist dass wir Routen mittracken und abspeichern – man weiß nie, für was man die Datei mal noch gebrauchen kann.
Das inReach System
Ein durchaus sinnvolles, wenn auch extra kostenpflichtiges, Feature des Garmin Tread XL Overland ist das integrierte inReach System mit SOS taste direkt am Navi.
Das inReach System kann für die Satellitenkommunikation genutzt werden, wenn ein entsprechendes Abo abgeschlossen wurde. So kann ein zwei-Wege-Textnachrichtenversand eingerichtet werden, das auch dann Nachrichten versendet und empfängt, wenn kein Mobilfunknetz verfügbar ist. So kann man Nachrichten an Freunde oder die Familie senden und weiterhin mit ihnen in Verbindung bleiben – selbst in den entlegensten Ecken der Welt.
Es kann der aktuelle Standort geteilt und auch ein SOS Signal per spezieller Taste versendet werden. Das inReach System garantiert, dass mit dem Iridium Satellitennetzwerk eine 100%ige weltweite Abdeckung gewährleistet ist.
Die SOS Taste leitet ein Signal an IERCC (das Garmin International Emergency Response Coordination Center) weiter. Dieses ist 24/7 besetzt und die Mitarbeiter beantworten deine Nachrichten und können dich orten. Im Notfall leiten sie deine Anfrage an die nächstgelegenen Notfalldienste weiter um Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Währenddessen bleiben sie aber mit dir bis zu deiner Rettung in Kontakt, so dass du „nicht alleine“ bist.
Unsere Meinung dazu
Wir finden die Idee dahinter echt cool, haben sie aber bisher nicht genutzt, da wir nur innerhalb Europas unterwegs waren und unsere Handys dort eigentlich auch überall funktionierten. Für Südamerika und Afrika haben wir aber bereits den einen oder anderen Gedanken darauf gerichtet, ein inReach-Konto zu erstellen und das System in unserem Navi zu aktivieren. Hoffentlich werden wir es aber nie brauchen.
Achtung: Im Iran und anderen ähnlich strengen Ländern könnte das Navi wegen der Möglichkeit der Satellitenkommunikation zu Problemen führen. Deshalb sollte vor Einreise immer geprüft werden, ob etwas gegen die Einfuhr des Gerätes spricht.
Unsere erste Meinung nach 3 Monaten in Europa
Wir sind im Zuge unserer Weltreise jetzt 3 Monate durch Europa gereist und haben einige Kilometer Fahrstrecke zusammen mit dem Garmin Tread XL Overland Edition hinter uns gebracht. Was halten wir also von dem Navi? Fliegt es nun raus oder kommt es mit nach Südamerika?
Das Garmin Tread XL Overland Edition darf bleiben
Das Navi bringt, wie oben bereits erwähnt, einige coole Features mit. Vor allem die POIs von iOverlander und auch die ACSI-, Campercontact- und Trailer’s PARK-Campingplätze sind richtig interessant für uns – besonders im EU-Ausland, wo die mobile Datennutzung mit den Handys echt teuer wird. Besonders schön ist, dass man 4 gewünschte Kategorien auswählen kann, die während der Navigation rechts im Bildschirm eingeblendet werden können.
Aber auch Dinge wie die Trackaufzeichnung gefallen uns gut, denn so konnten wir direkt von der gefahrenen Strecke eine GPX-Datei auf das Handy übertragen und könnten dies auch gleich versenden oder anderweitig nutzen.
Das Garmin Tread XL Overland Edition ist auch schön hell und lässt sich bei jeglichen Positionen der Sonne gut ablesen. Das Touchdisplay funktioniert gut und ziemlich präzise. Die Halterung ist stabil – auch im Gelände (auch wenn wir nicht die Hardcore-Geländefahrer sind mit unserem fetten LKW, aber es schaukelt und rumst manchmal ja doch ganz gut bei uns).



Die Navigation funktioniert ebenfalls wirklich gut. Da wir uns aber nicht gerne auf ein System alleine verlassen, nutzen wir parallel zu dem Garmin Tread XL Overland Edition auch Google Maps oder Maps.me. Öfter hat uns das Garmingerät davor bewahrt, in Straßen einzufahren, die für unser Fahrzeug ungeeignet bzw. gesperrt gewesen wären. So sind uns damit doch einige Umwege bzw. Wege wieder zurück erspart geblieben bzw. wir haben es bereut, wenn wir doch nach Google gefahren sind und wieder umdrehen mussten. Mittlerweile verlassen wir uns im Zweifel doch lieber auf das Garmin.
Der GPS-Empfang war eigentlich auch überall, wo wir waren, grandios (auf FindPinguins kannst du übrigens sehen, wo wir uns so rumtreiben).


Anfängliche Schwierigkeiten
Am Anfang hatten wir bei aller Euphorie allerdings einige Probleme mit der Navigation, denn das Gerät hat sich ständig aufgehängt und das Display ist eingefroren. Selbst ein Neustart hat nicht wirklich Erlösung gebracht. Die Trackaufzeichnung ist dann ebenfalls eingefroren. Manchmal konnten wir zwar noch andere Menüs öffnen, aber alles, was mit der Navigation zu tun hatte, hatte den Geist aufgegeben.
Nach einigen Tagen waren wir ziemlich genervt und kurz davor, das Garmin Tread XL Overland Edition rauszuschmeißen und gegen ein anders Navi einzutauschen.
Der freundliche Kundendienst hat uns aber dann weitergeholfen und Stück für Stück und Tag für Tag nach Fehlerquellen gesucht, die wir letztendlich auch gefunden haben.
Problematische Kartenaktivierungen
Des Rätsels Lösung waren die verschiedenen Kartenaktivierungen. Sind zu viele Karten gleichzeitig aktiviert, dann hängt sich das Navi bei der Berechnung auf. Nichts geht mehr. Bei uns waren es eben alle Europakarten, zugehörige Detailkarten und POIs aktiviert. Das war wohl zu viel des Guten.
Es ist deshalb immer ratsam, nur die Karten zu aktivieren, die man aktuell auch braucht. Dann funktioniert auch alles reibungslos.
Wichtig: Nach Updates immer kontrollieren, ob sich wieder alle Karten aktiviert haben – bei uns war das mehr als einmal der Fall. Weiß man das aber, weiß man ja auch, worauf man sein Augenmerk richten muss, wenn es Updates gibt.

Erstes Fazit – ziemlich gut
Nachdem der Punkt mit den Kartenaktivierungen behoben war, kehrte unsere Begeisterung für das Gerät wieder zurück. Jetzt darf es auch mit nach Südamerika. Das Garmin Tread XL Overland Edition ist uns ein treuer Begleiter geworden und wir finden, auch wenn es teuer ist, es hat vor allem für Overlander viele sinnvolle Features, die viele andere Geräte in dem Maß nicht mitbringen.
Wir sind gespannt, wie es sich auf anderen Kontinenten schlägt.
Hast du das Garmin Tread XL Overland Edition auch in Benutzung oder überlegst du dir, das zu kaufen? Wie sind deine Erfahrungen oder was interessiert dich besonders daran? Hast du Fragen dazu, die wir dir vielleicht beantworten können? Schreib uns doch in die Kommentare.
Ein Kommentar