Man hört es in diversen Foren und Nachrichten: die Gasprüfung für Wohnmobile wurde abgeschafft. Aber stimmt das wirklich?
Wurde die Gasprüfung für Wohnmobile wirklich abgeschafft?
Wer bislang seine HU-Termine mit dem Wohnmobil erfolgreich absolvieren wollte, für den war auch eine gültige Prüfbescheinigung der Gasanlage notwendig. Fehlte diese, so wurde die HU-Plakette aufgrund eines „erheblichen Mangels“ nicht erteilt.
Am 31.12.2019 hat sich dies geändert. Es wurde im Verkehrsblatt eine Änderung der sogenannten HU-Richtlinie veröffentlicht (Verkehrsblatt 2019, Heft 24, Nr. 176, S. 871). Darin steht, dass die Gasprüfung nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 607 bis 1. Januar 2023 vorübergehend nicht erforderlich ist.
Warum ist die Gasprüfung „vorübergehend ausgesetzt“?
Wer jetzt denkt, eine Gasprüfung sei nicht mehr erforderlich oder unwichtig geworden, der irrt. Zumindest zum Teil. Der Grund ist Folgender:
Laut BMVI ist die so genannte „messtechnische Rückführung“ der eingesetzten Geräte nicht garantiert. Das heißt also, dass die Messgeräte, die bisher im Einsatz waren, nicht den Anforderungen der Richtlinien für die HU entsprachen. Bis 2023 sollen sich das aber ändern. Danach wird eine Gasprüfung aller Voraussicht nach wieder Pflicht für die Erteilung der HU-Plakette werden.
Das heißt, ich brauche jetzt Gasprüfung mehr?

Nicht für die HU. Zumindest nicht bis 2023.
Aber: Der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. (DVFG) rät trotzdem, die Prüfung im 2-Jahres-Rhythmus machen zu lassen. Warum? Weil so der ordnungsgemäße Zustand dokumentiert sei. Das kann nämlich sonst im Schadensfall neben privatrechtlichen Konsequenzen auch viel Ärger mit der Versicherung bedeuten.
Meine Meinung?
Eine Gasprüfung kostet nicht die Welt. Und wer mit Gas an Board herum fährt, der sollte sicher sein, dass alles funktioniert. Klar, kann jeder, der ein wenig technisches Verständnis hat, auch selbst prüfen, ob seine Absperrhähne funktionieren, die Anlage dicht ist etc.
Aber ein absoluter Laie und ausschließlicher Anwender kann das nicht unbedingt.
Kritische Stimmen werden jetzt sagen, dass die Gasprüfung ja nur den Zustand an dem Tag der Prüfung dokumentiert, aber es ist immerhin mal geprüft worden. Und im Schadensfall hat man etwas in der Hand, was man der Versicherung vorlegen kann. Man kann beweisen, dass man sich zumindest nach den allgemeingültigen Empfehlungen um seine Anlage gekümmert hat. Das kann im Zweifel viel Geld und Ärger ersparen. Wir jedenfalls machen unsere Prüfung weiterhin wie gewohnt. Das tut nicht weh, dauert nicht lange und macht mich nicht arm.
Hallo Christa,
auch hier, wie bei den Tankflaschen, meine Erfahrung:
Die HU wird nicht ohne gültige Gasprüfung erteilt! In dem genannten Verkehrsblatt steht das auch etwas verklausuliert. Wenn Gas für die Heizung benötigt wird, muss die Gasanlage geprüft sein. Und da fast alle Womos mit Gas beheizt werden, trifft das dann in der Regel auch zu.
Auch das war das Ergebnis meiner Nachforschungen hier in der Umgebung, da unser Womo zur HU muss. Also, quasi alles beim alten. Es macht jeder was er will, keiner was er soll, und alle machen mit 🙂
Gruß Eugen
Gut zu wissen, dass eine gültige Prüfbescheinigung der Gasanlage notwendig war, wenn man seine HU-Termine mit dem Wohnmobil erfolgreich absolvieren wollte. Dass sich das geändert hat, habe ich gar nicht mitbekommen. Wir haben letztens erst wieder eine Lieferung von Flüssiggas für unser Wohnmobil erhalten.
wenn die gasanlage das wohnmobil sprengt
denn tut sie des mit oder ohne amliche zulassung/überprüfung
ich finde aber das es besser is die anlage prüfen zu lassen !!
unter anderem weil ich raucher bin
und sind wir ehrlich da reicht ein klick mit dem feuerzeug
und meine bella und ich bekommen nen freiflug zum mond
ich würde auch gasschnuppersensoren installieren
die funktionieren ähnlich wie rauchmelder und bringen noch mehr sicherheit 🙂
Da hast du Recht und wir sehen es auch so, dass man bei Gas lieber vorsichtiger ist, als einmal zu nachlässig.
Ein Gaswarner ist auch nie verkehrt, kostet nicht viel und fährt bei uns ebenfalls mit auf Reisen.
LG
Christa
Nach mehrfachem Schriftwechsel mit dem BMVI im Jahr 2020 wurde geklärt, dass eine Gasprüfungen für Wohnmobile nur für erforderlich gehalten werden, weil eine Gefahr für den Fahrer durch austretendes Gas vermutet wird, wenn beim Betrieb der Heizung im öffentlichen Straßenverkehr Gas austreten würde. Während der Fahrt wird niemand kochen, und der Kühlschrank läuft elektrisch. Es geht also nur um die Heizung! Zahlen über entspr. Unfälle gibt es lt. BMVI nicht, kann es auch wohl nicht geben, weil das Propangas völlig ungiftig ist und als Sumpfgas zu Boden sinkt, wobei der Gasgeruch nicht unberkt bleiben würde. Am Boden liegende Haustiere könnten wegen Sauerstoffmangels in der Gaswolke Probleme bekommen. Darüber gab es noch nie Mitteilungen. Austretendes Gas fängt ohne Grund nicht an zu brennen. Bei einer Gassättigung im Wohnmobil von ca. 4 – 17 % ist Propangas explosionsfähig. Über explodierte Wohnmobile im Straßenverkehr oder auf Campingplätzen gab es noch nie Nachrichten. Dem Gas ist gesetzlich vorgeschrieben ein stark nach verfaulten Eiern riechender Geruchsstoff als Sicherheit zugefügt, den jeder Camper kennt. Das dürfte als Sicherheit im Straßenverkehr und beim Camping ausreichen. Die seit Jahren von Prüfstellen verwendeten Prüfgeräte sind laut BMVI völlig ungeeignet und eine Gasprüfung kann auch nur für den Prüfungsmoment die Dichtigkeit der Gasanlage bestätigen. Für einen Tag nach der Gasprüfung austretendes Gas mit Unfall übernimmt keine Prüfstelle eine Haftung! Die Gasleitungen mit 8 oder 10 mm Durchmesser halten einen Druck von über 100 Bar aus und werden von Prüfern mit einem Druck von 0,06 bis selten 0,15 Bar auf Dichtigkeit geprüft. Ein mit dem Mund aufgeblasener Luftballon erreicht schon einen Druck von bis zu 50 Millibar. In Wohnmobilen befindet sich nur 30 Millibar Druck in den Leitungen. Die Schlauchleitung zwischen Gasflasche und Druckminderer muss den Flaschendruck von ca. 11000 Millibar aushalten und wird nie geprüft! Seit vielen Jahren bezahlen wir Camper Gasprüfungen, die offensichtlich mit völlig ungeeigneten Messgeräten unsachgemäß durchgeführt worden sind und auch keinen Sinn ergeben. Sie geben auch keine Sicherheit bis zur nächsten Gasprüfung in 2 Jahren! Im Jahr 2020 musste ich für eine Geruchsgasprüfung mit der Nase des Dekraprüfers 29 € zahlen. Die Verteilerventile im Wohnmobil waren bei der Prüfung zu. Wer prüft diese unfähigen Prüfer? Bei meinem vorigen Wohnmobil prüfte die Kassiererin der Campingwerkstatt nur die automatische Gasabschaltung des Gasherdes. Das war alles! Nach über 40 Jahren bin ich noch nie nach einer Gasprüfung auf Campingplätzen gefragt worden. Im europäischen Ausland gibt es nach Befragung ausl. Camper keine Pflichtgasprüfungen. Würde mein Wohnmobil abbrennen, dann wäre auch mein Prüfnachweis verbrannt, und was hätte dann die Gasprüfung für einen Sinn gegenüber der Kaskoversicherung? Die meisten Versicherungen zahlen auch bei grober Fahrlässigkeit. Da es aber keine derartigen Unfälle bisher gab, muss man sich wegen der Versicherung wenig Gedanken machen. Gasprüfungen sind von Lobbyisten eine gute Idee, um Geld mit Spielzeugprüfungen zu verdienen. Wer prüft eigentlich die Prüfer?? Ich erinnere nur an die über Jahre durchgeführten Abgasprüfungen, die keine waren. Sie haben aber bei ca. 45 Millionen PKW viel Geld eingebracht! Caravans sollen demnächst auch noch geprüft werden, weil auch hier eine Gafahr für den Fahrer im Zugfahrzeug durch austretendes Gas im Caravan im Straßenverkehr bestehen könnte???