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Ein Schlafsäck zum Wandern im Test

Einen Schlafsack für Mehrtageswanderungen finden – unser kleiner Schlafsackvergleich

    Zuletzt aktualisiert am 24. September 2022 by Christa

    Jetzt, da beide Kinder groß genug sind, auch mit etwas Gepäck zu wandern, verschlägt es uns wieder öfter zum puristischen Camping – den Mehrtageswanderungen. Und dafür brauchten wir insgesamt drei neue Schlafsäcke. Gar nicht so einfach, dafür das Passende zu finden.

    Schlafsackvergleich – Auf der Suche nach dem passenden Schlafsack

    In unserem Artikel über die Schlafsackauswahl für solche Unterfangen haben wir bereits die grundlegenden Infos gegeben.

    Zuerst mussten wir unsere Grundlagen festlegen, um die Auswahl grob einzuschränken. Und selbst dann ist es schwer, die richtige Entscheidung zu fällen.

    Wir lieben die Natur und die Berge – und vor allem das schöne Wetter. Mit andauernden Regentagen oder extrem hoher Luftfeuchte beim Wandern rechnen eher wir nicht. Weil wir auch nicht so die Wintermenschen sind, bleiben uns Temperaturen weit unter der 0° C-Grenze sehr wahrscheinlich auch erspart.

    Isomatten und zwei leichte Zelte (siehe nächsten Bericht) begleiten uns ebenfalls auf unseren Wanderungen. Richtig Wasserdicht müssen die Schlafsäcke somit nicht sein und auf dem nackten Boden liegen wir auch nicht.

    Die Schlafsäcke sollten dafür aber möglichst klein und leicht sein, ohne gleich ein zu empfindliches Material zu besitzen. Warm sollen sie natürlich sein – wir öffnen lieber mal nachts kurz den Reißverschluss, als bei niedrigen Temperaturen in den Bergen zu frieren.

    Nach diesen ersten Überlegungen kamen für uns nur Daunenschlafsäcke in Frage. Diese sind zwar relativ teuer, aber durch das eingesparte Gewicht können wir die Kinder etwas um ihr eigenes Gepäck erleichtern. Mit glücklichen Kindern und nicht allzuviel Gepäck auf dem Rücken bleibt auch der Spaß beim Wandern erhalten.

    Zelte in den Bergen
    Obwohl wir meistens im Sommer unterwegs sind, kann es in den Bergen abends ziemlich kalt werden. Gute Schlafsäcke machen sich da bezahlt.

    Der Schlafsackvergleich unter Berücksichtigung unserer Vorlieben

    Nach einiger Recherche haben wir ein paar Schlafsäcke angeschaut und verglichen. In die nähere Auswahl haben es der Rab Mythic 400, der Rab Mythic 200, der Western Mountaineering Megalite, der Western Mountaineering Summerlite, der Pajak Radical 1Z geschafft. Im Nachgang kamen noch der Pajak Radical 4Z und der Cumulus Lite Line 400 dazu.

    Also insgesamt vier verschiedene Daunenschlafsack-Hersteller mit Schlafsäcken mit Komforttemperaturbereichen zwischen ca +6° C und bis zu -1° C. Alle Hersteller werben damit, leichte und kleine Schlafsäcke mit großer Haltbarkeit und Langlebigkeit des Materials anzubieten.

    Ein Schlafsack zum Wandern - unser Schlafsackvergleich
    Wer die Wahl hat, hat die Qual. Es ist nicht leicht, sich bei der riesigen Auswahl für einen Schlafsack zu entscheiden.

    Warum immer einen dickeren und einen dünneren Schlafsack?

    Am Anfang waren wir uns nicht ganz sicher, was den richtigen Temperaturbereich betrifft. Deshalb haben wir einfach mal einen dickeren und einen dünneren Schlafsack des gleichen Typs angeschaut. So konnten wir uns auch ein Bild von der Dicke, dem Gewicht und der Hapik der Schlafsäcke machen. Letztendlich war uns die dickere Version doch lieber, weil wir ja doch ab und zu oben in den Bergen unterwegs sind und dann auch im Sommer Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen können.

    Die Eckdaten der verglichenen 8 Schlafsäcke

    Um den Schlafsackvergleich übersichtlich darzustellen, haben wir zunächst eine Tabelle mit den messbaren Angaben der einzelnen Schlafsäcke erstellt.

     Gewicht AngabeGewicht gemessenGewicht mit PacksackFüllung / Bausch-
    kraft
    cuin
    Füll- gewichtTemp.- bereich KomfortTemp.- bereich LimitPackmaß
    in cm gemessen
    Rab Mythic 400660 g686 g726 g750 cuin400 g-1° C-7° C18 x 43
    Rab Mythic 200485 g498 g532 g900 cuin200 g6° C1° C15 x 33
    Western Mountaineering
    Megalite 180 cm
    680 g688 g730 g850 cuin340 g0° C-6° C18 x 35
    Western Mountaineerin
    Summerlite 200 cm
    595 g604 g634 g850 cuin285 g5° C0° C16 x 32
    Pajak Radical 1 Z
    long 205 cm
    480 g509 g520 g900 cuin245 g5° C0° c15 x 19
    Pajak Radical 1 Z
    Regular 180 cm
    440 g456 g468 g900 cuin220 g5° C0° C13 x 19
    Pajak Radical 4 Z
    long 200 cm
    790 g817 g831 g900 cuin510 g-1° C-7° C19 x 30
    Cumulus
    Lite Line 400
    705 g730 g748 g850 cuin400 g2° C-4 °C17 x 25

    Auffälligkeiten der einzelnen Schlafsäcke

    Was bei der obigen Tabelle auffällt ist, dass die Herstellerangabe des Gewichts nicht unbedingt unserer gemessenen Angabe entspricht. Das kann natürlich an unserer Waage liegen, aber die Abweichungen sind doch recht unterschiedlich. Ob die paar Gramm am Ende ins Gewicht fallen, sei dahingestellt. Und ob die Temperaturangaben stimmen, können wir natürlich auch nicht messen und müssen uns auf die Herstellerangabe verlassen.

    Messbare Eigenschaften sind ohnehin nicht alles und gerade, wenn es um den Schlaf geht, spielen noch andere Faktoren mit in die Entscheidung ein.

    Eins vorab: Keiner der getesteten Schlafsäcke war wirklich schlecht. Beim Anschauen der Schlafsäcke störte uns allerdings, dass der Reißverschluss des Rab Mythic nur bis etwa Kniehöhe ging. Dieser Punkt schoss auch gleich den sehr leichten X-Lite 400 von Cumulus ins Aus, bevor wir uns diesen überhaupt genauer angeschaut hatten. Zwar erhöht ein kürzerer Reißverschluss die Wärmeisolierung, macht aber das Ein- und Aussteigen in den Schlafsack schwieriger. Außerdem kann man, wenn es doch mal wärmer ist, den Schlafsack nicht als Decke verwenden, oder das Fußteil öffnen.

    Ansonsten haben wir beim Anschauen und Ausprobieren noch Folgendes festgestellt:

    Allgemein

    Alle getesteten Schlafsäcke werden mit einem Aufbewahrungsbeutel für das lockere Aufbewahren zu Hause geliefert. Auch ein Kompressionssack ist immer mit dabei. Das Schöne beim ausprobieren: Alle Schlafsäcke haben auch gut und ohne Quälerei in die gelieferten Kompressionssäcke gepasst. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall.

    1. Rab Mythic 200 und Rab Mythic 400

    Positiv: Der Rab Mythic hat eine angenehme, glatte und wasserabweisende Außenhülle und macht einen robusten Eindruck. Die Tunnelzüge (nennen sich die Teile so?) haben qualitativ hochwertige Stopper.

    Negativ: Neben dem Reißverschluss, der sich nur über die halbe länge öffnen lässt, war auch die Qualität des Reißverschlusses nicht überzeugend. Wenn man drinnen lag, hakte er beim Schließen. Außerdem hatte sich mehrmals das Futter der Abdeckleiste in den Zipper gezogen. Es gibt keine Innentasche für Wertsachen im Schlafsack.

    2. Western Mountaineering Summerlite und Megalite

    Western Mountaineering ist ein relativ bekannter Hersteller aus Kalifornien/USA. Auf jedem Schlafsack steht der Name des Nähers/der Näherin.

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    : Die Hapik, also das Gefühl beim Anfassen, war bei diesen Schlafsäcken echt gut. Eine schwarze Innenseite soll helfen, wenn der Schlafsack morgens gelüftet wird, damit er sich in der Sonne besser aufwärmt und so schneller durchtrocknet. Die Reißverschlüsse sind sehr leichtgängig und die breite „Antiklemmleiste“ verhindert, dass das Futter der Abdeckleiste beim Zuziehen in den Reißverschluss gezogen wird.

    Negativ: Leider keine Innentasche für Wertsachen im Schlafsack. Das Packmaß für den Megalite fällt unter den verglichenen Schlafsäcken am größten aus.

    3. Pajak Radical 1 Z und 4 Z

    Der Pajak Radical 1Z war mit Abstand der leichteste Sommerschlafsack, den wir uns angeschaut haben. Auch erhielt er den ersten Platz in Sachen Packmaß. Den Pajak Radical 4Z haben wir uns erst später angeschaut. Auch dieser ist trotz seiner Länge von über 2 Metern auf ein angenehmes kleines Päckchen komprimierbar.

    Positiv: Durch die große Innentasche in Brusthöhe kann man Wertsachen mit in den Schlafsack nehmen, ohne sie zu verlieren. Große Schlaufen am Schlafsack ermöglichen ein leichtes aufhängen, um den Schlafsack am Morgen zu lüften und zu trocknen. Die Pajak Radical Schlafsäcke ließen sich am leichtesten von allen in ihrem Kompressionssack verstauen. Der Reißverschluss ist nicht direkt auf der Seite, sondern leicht oberhalb. Das lässt den Schlafsack leichter schließen und ist für Seitenschläfer (wahrscheinlich) angenehmer.

    Negativ: Das Außenmaterial fühlt sich dünn und irgendwie ein wenig nach „Müllsack“ an. Der Pajak 4Z ist der teuerste der angeschauten Schlafsäcke.

    4. Cumulus Lite Line 400

    Der Cumulus Schlafsack kam als letzter zu unserem Vergleich dazu. Nicht jeder Händler hat ihn im Sortiment, obwohl die Eckdaten doch sehr ansprechend sind und in den Foren oft über den Schlafsack gesprochen wird. Im Vergleich zu den anderen Schlafsäcken ist er auch recht günstig. Weder Positiv noch Negativ zu bewerten ist, dass der Cumulus Lite Line 400 eher schmal geschnitten ist. Breitschultrige Menschen werden sich also eher beengt vorkommen.

    Positiv: Das Material fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an. Auch der Cumulus hat eine Innentasche für Wertsachen auf der Innenseite. Diese fällt allerdings nicht so groß aus, wie die vom Pajak Radical. Der Cumulus Lite Line 400 hat, ebenfalls wie der Pajak Radical, Schlaufen zum Aufhängen. Auch diese fallen aber ebenfalls wieder etwas kleiner aus. Außerdem hat der Schlafsack eine schwarze Innenseite, was das Trocknen in der Sonne beschleunigt. Der Reißverschluss lässt sich gut schließen und macht einen sehr stabilen Eindruck.

    Negativ: Eingepackt im Kompressionssack ist der Cumulus relativ breit. Das ist – je nach Rucksack – etwas ungünstig beim Verstauen.

    Unsere finale Entscheidung – welchen Schlafsack behalten wir

    Unsere Entscheidung war nicht zuletzt auch von subjektiven Gefühlen bestimmt. Letztendlich haben wir Frauen (Ronja und Christa) uns für den Cumulus Lite Line 400 entschieden. Dass der Cumulus eher schmal geschnitten ist, kommt uns eher zugute, da wir beide auch eher schmale Schultern haben. Eric hat sich den Pajak Radical 4Z bestellt.

    Warum diese Entscheidung? Beim Schlafsackvergleich haben diese beiden für uns gesiegt. Sie haben die eher kleinen Packmaße und sind recht leicht. Dabei wirkt der etwas leichtere Pajak auch etwas fragiler. Das Außenmaterial des Cumulus macht einen ziemlich robusten Eindruck und fühlt sich außerdem einfach schön „nach Schlafsack“ an. Er ist bequem und kuschelig.

    Außerdem war er relativ günstig und hatte all die guten Eigenschaften der anderen Schlafsäcke (schwarzes Innenfutter, Innentasche, Schlaufen zum Aufhängen und relativ kleines und leichtes Packmaß). Erics Entscheidung fiel auf den Pajak, der im Verhältnis ein ziemlich gutes Packmaß hat und die große Innentasche als besonderen Pluspunkt. Außerdem ist er im Bereich der Schultern weiter geschnitten, was bei vielen Männern sicher von Vorteil ist. Auch lässt er sich supereinfach und schnell im Kompressionssack verstauen.

    Das erste Fazit zu den neuen Schlafsäcken

    Unsere erste Nacht im MSR-Zelt bei Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt auf rund 2.000 Metern Höhe in den Bergen hat uns gezeigt, dass unser Bauchgefühl ganz gut war. In den Schlafsäcken blieb es trotz Wind und Kälte kuschlig warm. Auch als sich in der Nacht in unseren Zelten Feuchtigkeit und Kondenswasser gebildet hatte, das teilweise auf den einen Cumulus Lite Line 400 getropft ist, war er dank wasserabweisenden Eigenschaften innen trocken geblieben und alle Schlafsäcke konnten nach kurzem Durchlüften schnell wieder im Wanderrucksack verstaut werden.

    Schlafsackvergleich
    Wir machen uns bereit für unsere erste Nacht in den neu erworbenen Schlafsäcken Cumulus Lite Line 400 (links) und Pajak Radical 4Z (rechts)

    Jetzt muss sich nur die viel beschworene Langlebigkeit bewahrheiten.

    Welchen Schlafsack nutzt du beim Wandern? Würdest du diesen Schlafsack heute wieder kaufen? Schreib uns doch in die Kommentare. 

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    Zuletzt aktualisiert am 25. Dezember 2023 um 04:15 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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