Zuletzt aktualisiert am 14. September 2022 by Christa
Achtung: wir haben mehrmals unsere Berichte zum Wasserfilter angepasst dies ist Bericht 1, wollt ihr unsere Lösung nachbauen empfehlen wir euch unseren letzten Bericht. Die aktuelle verbesserte Einkaufsliste ist unten eingefügt.
In meinem letzten Bericht ging ich auf das Thema Trinkwasser im Wohnmobil ein. Bisher nutzten wir immer Silberionen zur Wasserkonservierung. Doch diese helfen leider nicht gegen Schwebstoffe, die wir uns beim Befüllen öfter mal eingefangen hatten und die das System verunreinigten. Auch desinfizieren Silberionen nicht, sondern machen Trinkwasser nur länger haltbar. Um aus unsicherem Wasser Trinkwasser zu machen, benötigt man also andere Mittel.
Ein Wasserfilter für sicheres und sauberes Wasser. Jederzeit.
Wir waren es satt, uns immer mal „schmutziges“ Wasser im Wohnmobil einzufangen. Seien es Schwebstoffe aus korrodierten Leitungen oder nach Chlor riechendes Wasser, das man nicht einmal zum Duschen haben möchte. Damit sollte nun Schluss sein. Deshalb suchten wir nach dem passenden Wasserfilter und bauten uns ein Filtersystem zum Befüllen des Wohnmobils.
Die Vorplanung
Bevor man einen Wasserfilter bzw. ein Filtersystem kauft oder selbst zusammenbaut, muss man sich zuerst ein paar Fragen stellen: Für welchen Zweck will man einen Wasserfilter haben? Wie und wo möchte man ihn einsetzen? Ist er ständig in Gebrauch oder nur ab und zu? Das wirkt sich auf die Art des Filters und des Filtersystems aus.
Im Bericht Trinkwasser im Wohnmobil ging ich bereits auf die verschiedenen Filtertypen ein. Danach hat man schon einmal eine Vorstellung, welchen Wasserfilter man benötigt (Keramik, Hohlfasermembran, Kohle). Ist man sich unsicher, sollte man nicht zögern, Rücksprache mit einer fachkundigen Person zu halten.
Auch über die Art des Einbaus sollte man sich Gedanken machen. Habe ich einen Befüllungsfilter (Inlinefilter), halte ich Schwebstoffe und Bakterien fern, bevor sie im Tank landen. Steht das Wasser aber eine lange Zeit ungenutzt im Tank, kann es passieren, dass sich wieder Keime bilden. Um dem entgegen zu wirken, muss man eventuell doch auf zusätzliche Mittel, wie zum Beispiel Micropur*, zurückgreifen, um das zuvor entkeimte und saubere Trinkwasser zu konservieren.
Nutze ich einen Einbaufilter, der meiner Entnahmearmatur vorgeschaltet ist, wird das Wasser erst bei Entnahme gefiltert. Es ist also immer sauber und sicher, selbst wenn es lange im Tank stand und dort verkeimt sein sollte. Dafür kann es aber passieren, dass sich ein unschöner Belag aus verschiedenen Stoffen im Tank bildet und auch das Leitungssystem bis an den Wasserfilter verkeimt. Fällt dann der Filter aus irgendwelchen Gründen aus (keine Ersatzkartusche, Defekt, etc.), kann man seinen Tank bis zur Reaktivierung des Filters oder bis nach einer kompletten Reinigung und Desinfektion nicht nutzen.
Jede Bauart hat also ihre Vor- und Nachteile.
Für welchen Filter haben wir uns entschieden? Und warum?
Wir nutzen das Wohnmobil für die Ferien und Wochenenden. Wir sind damit in ganz Europa oder Marokko unterwegs. Während unserer Reisen, hat das Wasser einen hohen Durchsatz und muss spätestens nach 3-4 Tagen aufgefüllt werden.
In der Vergangenheit hatten wir auch Bekanntschaft mit Schwebstoffen oder Chlor im Wasser gemacht. Die Tankreinigung danach war aufwendig und das wollen wir in Zukunft umgehen. Auch die richtige Dosierung des Micropur empfanden wir als schwierig, wenn der Tank nur aufgefüllt wurde, bevor er wirklich leer war.
Manchmal wissen auch nicht genau, ob das, was in anderen Ländern aus dem Hahn kommt, wirklich Trinkwasserqualität hat. Also brauchen wir einen Filter, der sowohl Schwebstoffe, Mikroorganismen, als auch Chlor fern hält. Die Idee, im Notfall auch mal Oberflächenwasser nutzen zu können, gefiel uns auch gut. Das wollten wir zukünftig auch gerne als Alternativlösung dabei haben.
Wir unterhielten uns mit einigen Herstellern und Händlern und kamen zu dem Schluss, dass wir ein möglichst variables Inline-Filtersystem möchten. Das hält den Schmutz aus unserem Tank fern und solange wir unterwegs sind, ist durch den hohen Durchsatz keine zusätzliche Konservierung nötig. Allerdings wollten wir auf jeden Fall zwei parallele Kombifilter, um die Durchflussmenge zu erhöhen.
Warum Eigenbau und kein fertiges System?
Es gibt schon fertige Filtersysteme, keine Frage. Aber wir sind handwerklich geschickt und hatten eine passende Kiste im Keller stehen. Mit einem Eigenbau haben wir also durch günstigen Materialeinkauf (zum Beispiel durch Verwendung von Gardena-Anschlüssen und einer Noname-Kiste) viel Geld (etwa 500€) gegenüber den fertigen Lösungen gespart.
Eigenbau Inline-Wasserfilteranlage: So geht es
Achtung wir haben die Einkaufsliste darunter noch mal angepasst. Hier geht’s direkt zum neusten Bericht und zur Wasserfilter Einkaufsliste
Wenn lieber wissen wollt wie die Entwicklung begann und der Zusammenbau funktioniert, lest in diesem Bericht weiter.
Um unseren Inline-Wasserfilter zu bauen, haben wir folgende Komponenten gebraucht:
- 2 x Katadyn Filterelement Superdyn* (mikroporöser Keramik-Filter 0,2 Mikron mit Aktivkohlekern)
- 2 x Katadyn Einbaufilter Gehäuse EBF*
- 5 Meter PVC-Schlauch Ø 13mm x 20mm mit Gewebeeinlage in Lebensmittelqualität*
- 4 x Schlauchtülle V4A Außengewinde 1/2″ DN15*
- 2 x Schlauchverbinder 12mm in Y-Ausführung*
- 12 x Schlauchschellen 12-20mm*
- Pumpenschutzsieb für die Druckwasserpumpe*
- Jabsco Par-Max 2.9 Druckwasserpumpe für 12V-Anschluss*
- Gardena Wassermengenzähler*
- 3 x Gardena Schlauchverbinder 13-15mm*
- 2 x Gardena Wasserstop-Schlauchverbinder 13-15mm*
- 2 x Gardena Kupplung 1/2″*
- etwas Teflonband zum Abdichten der Schlauchtüllen*
- Universalstecker für Zigarettenanzünder*
- wasserdichten KFZ-Sicherungshalter für Flachsicherung* + Sicherung 10 Ampere
- Kippschalter (10 Ampere) aus dem Baumarkt
- 7,5 Meter (nach Bedarf auch kürzer) Stromkabel 2,5 Quadrat (Meterware im Baumarkt, je größer der Durchmesser desto besser)
- Multiplexplatte 21cm x 49cm (Zuschnitt aus dem Baumarkt)
- passende Alubox (Außenmaße 58cm (B) x 24 cm (H) x 38cm(T))*
- Antivibrationsmatte*
Der Zusammenbau
Sind alle Teile besorgt, kann der Zusammenbau beginnen.
Der Halter für die Filterelemente
Damit die Filterelemente aufrecht und sicher stehen, während das Wohnmobil befüllt wird, haben wir mit einer Bohrkrone zwei 73mm-Löcher nebeneinander in die Multiplexplatte gebohrt. Die Platte ist so lang, dass sie aus der Kiste herausgenommen werden kann und über der kurzen Seite der Kiste sauber aufliegt.
Die Löcher haben wir in der Mitte der Platte gebohrt. So ist auf der Seite noch genügend Platz für die Druckwasserpumpe.
Die Wasserfilter zusammenschließen
Nachdem der „Ständer“ für die Wasserfilter fertig ist, werden sie zusammengeschlossen. Dazu wird zuerst auf das Gewinde der Schlauchtüllen etwas Teflonband zum Abdichten gewickelt und diese in das Filtergehäuse geschraubt.
Auf die V4A-Schlauchtüllen am Filter kommt jeweils ein Stück Schlauch. Damit das ganze System später in unsere Kiste passt, haben wir etwa 10 cm pro Filterseite bemessen.
Wir wollen zwei parallele Wasserfilter haben, also muss der Schlauch mittels Y-Schlauchverbinder in zwei Stränge getrennt und nach dem Filter wieder zusammengeschlossen werden. Die Y-Schlauchverbinder werden eingesteckt und mit Schlauchschellen befestigt.
Als nächstes haben wir an den offenen Enden der Y-Verbinder weitere Schlauchstücke mittels Schlauchschellen befestigt, an deren Enden jeweils ein Gardena Schlauchverbinder sitzt. So können wir schnell und unkompliziert die Schläuche durch Kupplungsstücke verbinden und wieder trennen.
Vom Schlauch wird nun ein weiteres Stück abgetrennt und mit einem Gardena Schlauchanschluss versehen. Das Schlauchstück sollte mindestens der Länge vom Filter zum Tankstutzen des Wohnmobils entsprechen. Mit einem Kupplungsstück kann es jetzt für den Befüllvorgang am Filtersystem angeschlossen werden.
Die Pumpe zum Ansaugen von Oberflächenwasser anbringen
Im Anschluss wird die Pumpe angebracht, die es uns ermöglicht, Oberflächenwasser (aus Flüssen oder Seen) zu entnehmen. Wir haben zur Pumpe das passende Pumpenschutzsieb gekauft. Das Sieb hält die groben Schmutzpartikel fern und schützt so nicht nur die Pumpe, sondern auch die Filtereinheit, die sich sonst viel schneller zusetzen würde.
Die Pumpe benötigt ebenfalls ein passendes Schlauchstück, um an die Kupplung am Filter angesteckt zu werden.
Sind alle Schläuche von der Pumpe zum Filter passend, muss die Pumpe elektrisch angeschlossen bzw. verkabelt werden und einen 12V-Stecker, eine 10-Ampere-Sicherung und einen Schalter bekommen. Wir haben ein 7,5 Meter langes Kabel gewählt, um einen gewissen Spielraum im Aufstellen des Filters haben. Hier ist auf den passenden Durchmesser zu achten.
Möchte man Wasser aus einem Druckleitungssystem entnehmen, wird es direkt am Gardena Schlauchanschluss des Wasserfilters angeschlossen. Die Pumpe bleibt dann ungenutzt und wird nicht in das Filtersystem eingebunden.
Letzte Handgriffe
Theoretisch kann man alles mit normalen Gardena Schlauchverbinder zusammenbauen. Nach einem ersten Test haben wir aber festgestellt, dass im Filter viel Wasser zurück bleibt. Je nachdem, wie oft man ihn nutzen möchte/muss, will man ihn nicht immer ausleeren und gleich trocknen. Deshalb haben wir am Filter zwei Wasserstop Schlauchverbinder angebracht, die ein Auslaufen des im Filter stehenden Wassers verhindern.
Die Superdyn Filterkartuschen sollten nach etwa 6.000 Litern oder 6 Monaten ausgetauscht werden – je nachdem, was zuerst eintritt. Um die Durchflussmenge zu kontrollieren, haben wir einen Gardena Wassermengenzähler besorgt, der ins Befüllsystem eingebunden werden kann. Der Zähler dient zur groben Orientierung (nein, es kommt nicht auf den Liter genau an). Dabei sollte man aber bedenken, dass man zwei Filter hat. Zeigt der Filter also 6.000 Liter an, hat jeder Filter nur grob 3.000 Liter gefiltert.
Fertig
Nun ist alles fertig und das Inline-Filtersystem kann in der Kiste verstaut werden. Von nun an, müssen wir uns keine Gedanken mehr um das Wasser machen, das wir an verschiedenen Hähnen zapfen oder den tollen Stellplatz in der Wildnis verlassen, weil das Wasser ausgeht. Ein tolles Gefühl!
Wissenswertes zum Superdyn Filterelement
Bei den angegebenen 6 Monaten Nutzungsdauer zählt nur die „nasse“ Zeit.
Beispiel:
Bin ich vier Wochen im Urlaub, wo ich die Filter alle paar Tage benutze und nicht trockne, habe ich vier Wochen dieser Zeit verbraucht. Zuhause trockne ich die Filter. Das nimmt je nach Witterung bis zu einer Woche in Anspruch. Dann habe ich fünf Wochen von den sechs Monaten verbraucht. Nun lasse ich die Filter ruhen bis zum nächsten Einsatz einige Monate später. In dieser Zeit geht mir von den angegebenen 6 Monaten keine weitere Zeit verloren. Erst, wenn sie wieder benutzt werden, läuft weitere Zeit von den 6 Monaten ab.
Nutzt man die Filter dauerhaft, also nicht nur für ein paar Wochen Urlaub, sollte man sich ein zweites Filterpaar bereit legen und die Filter nach vier Wochen Dauernutzung vollständig trocknen, bevor sie wieder benutzt werden.
Bei der Lieferung unserer Filterelemente waren kleine Schwämme dabei. Sie werden benutzt, um die Keramik abzuschleifen, wenn der Durchfluss zu sehr abgenommen hat. Das ist kinderleicht und dauert nur wenige Minuten. Statt dieser mitgelieferten Schwämme können auch neue Topf-/Küchenschwämme (Glitzi-Schwamm) genutzt werden. Der Vorgang dauert dann geringfügig länger, geht aber auch.
Update
Wir haben unseren Filter überdacht, weil nicht alles ganz so perfekt lief, wie wir es gerne gehabt hätten. Warum? Was haben wir geändert? Erfahre mehr im Wasserfilter Bericht 2
Auch gibt es noch einen dritten Bericht, da sich doch einiges geändert hat. Wir haben in der Praxis einiges verbessert. Anbei unten unsere aktuelle Einkaufsliste, In den nächste
Hast du auch ein Filtersystem im Wohnmobil oder möchtest dir eins besorgen? Welches nutzt du und wie zufrieden bist du damit? Schreibe uns in den Kommentaren deine Meinung.
Vielen Dank für die Tolle Erklärung. Ich verstehe diesen Teil leider nicht ganz
„Nach einem ersten Test haben wir aber festgestellt, dass im Filter viel Wasser zurück bleibt. Je nachdem, wie oft man ihn nutzen möchte/muss, will man ihn nicht immer ausleeren und gleich trocknen. Deshalb haben wir am Filter zwei Wasserstop Schlauchverbinder angebracht, die ein Auslaufen des im Filter stehenden Wassers verhindern.“
Wenn ohnehin etwas Wasser im Filter verbleibt wieso setzt ihr dann an der Stelle Wasserstop ein?
Beste Grüße
D
Guten Morgen Daniel,
den Wasserstop setzen wir ein, da der Filter nach dem Auffüllen der Wasservorräte wieder in der Kiste gelagert wird. Wir verhindern damit, dass das austretende Wasser bei der Fahrt unnötig in der Kiste herumschwappt und die darin befindlichen Sachen aufweicht.
Gruß Christa
Hey Christa,
ahhhh jetzt verstehe ich. Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass die Filteranlage ohnehin permanent angeschlossen ist. Aber dann hättet ihr sicher auch das beschrieben. Wir sind zur Zeit in Italien unterwegs. Wieder zuhause werde ich die Filteranlage dann auch mal bauen.
Beste Grüße aus Apulien
D
Hallo Daniel,
nein, wir nutzen die Anlage als Inline-Wasserfilter. Zum Festeinbau haben wir keinen geeigneten Ort, damit man schnell und problemlos an die Filter kommt. Da wir nicht permanent im Wohnmobil leben, müssen die Filter nach dem Urlaub auch abgeschraubt werden, damit sie besser trocknen. Auch müssen sie ja nach einer bestimmten Nutzungsdauer gewechselt werden. Da ist es einfacher eine Kiste in der Heckgarage zu haben als jedesmal den halben Wohnraum auseinander zu nehmen. 🙂
Gruß nach Apulien und schönen Urlaub noch.
Christa
Hallo Christa,
Schöne Beschreibung! Wir planen gerade eine ganz ähnliche Anlage auf unserem Boot zu installieren. Wir beschränken uns jedoch auf einen einzelnen Filter, da er nur das Trinkwasser für die Küche machen soll. Was für einen Durchfluss bekommt ihr mit dieser Pumpe etwa (Liter/Minute)?
Besten Dank
Liebe Grüsse
Reto
Hallo Reto,
vielen Dank für dein Lob.
Leider muss ich zugeben, dass wir den Durchfluss mit der Pumpe noch nicht genau gemessen haben. Ich kann dir sagen, dass am Wasserhahn bei uns im Haus ein Durchfluss von 2,8 Liter / Minute mit zwei Filterelementen erzielt wird.
Mit der Pumpe müssten wir dann mal noch messen, wenn wir sie das nächste Mal im Einsatz haben. Es müsste aber etwas langsamer sein, als die 2,8 Liter.
Gruß Christa
Hi, vielen Dank für die Bauanleitung!
Eine Bemerkung habe ich noch zu den Gardena Wasserstop Verbindern: Ich habe die gleichen wie Ihr verbaut, aber meine stoppen das Wasser nur, wenn Druck auf der Leitung ist. Ohne Druck kommt das Wasser trotzdem aus dem Filter. Habt Ihr das auch schon beobachtet?
Hallo Jan,
Hmm, das ist mir noch nicht so aufgefallen, weil wir immer noch Handtücher mit in der Kiste liegen haben. Ich achte das nächste Mal bei Benutzung mit drauf. Danke für den Hinweis und Grüße aus Südafrika (deshalb auch die verspätete Nachricht)
Christa
Hallo zusammen
Woher bezieht ihr auf Reisen euer Wasser?
Wenn ich beispielsweise an einer Wohnmobilentsorgungsstation den Schlauch anschließe und das Wasser dann durch den Filter drücke dauert es bei der angegebenen Durchflussmenge etwa 20 Minuten bis mein Tank voll wäre. Leider sind die meisten Stationen nicht Mengengesteuert sondern Zeitgesteuert. Also müsste ich gefühlte 20-30 Euro einwerfen bis der Tank endlich voll ist.
Natürlich kann man an einer Tankstelle fragen ob man dort Wasser bekommt, aber auch da musste ich schon 5.-@ bezahlen bzw bekomme öfter mal eine Abfuhr.
Das Trinkwasser aus Flüssen zu beziehen ist für mich nur im Notfall oder bei fehlender Infrastruktur eine Alternative und keine Dauerlösung.
Wie sind denn eure Erfahrungen? Filtert ihr das Wasser aus Entsorgungsstationen oder setzt ihr die Filter dann nicht ein?
Hallo Wolfgang,
wenn wir uns der Trinkwasserqualität 100% sicher sind, filtern wir nicht. Allerdings beziehen wir unser Wasser oft auf Campingplätzen im Süden, wo keine Zeitschaltuhr eingebaut ist. Somit ist das dann auch kein Problem, das Wasser dort zu filtern. Unterwegs beziehen wir nicht selten das Wasser aus Brunnen. Dann filtern wir wiederum. Aus Flüssen und Bächen beziehen wir das Wasser vor allem dann, wenn wir irgendwo ohne Infrastruktur stehen.
LG Christa
Hallo zusammen,
vielen Dank für die tolle Anleitung. Meine Freundin und ich wollen uns auch bald mit dem Wohnmobil auf Reisen gegeben. Dabei wollen wir möglichst unabhängig sein und uns auch einen eigenen Wasserfilter bauen. Dafür werden wir eure Anleitung als Vorbild nehmen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Filter bis jetzt gemacht? Gibt es irgendwelche Dinge die wir beachten müssen? Gibt es etwas das ihr an eurem Filter ändern würdet wenn ihr ihn nochmal bauen würdet?
Ich bedanke mich schon mal für eure Antwort.
Viele Grüße
Debby und Matthias
Hallo ihr zwei,
das freut mich, wenn euch der Beitrag weiter geholfen hat.
Anders würden wir bisher nichts machen. Aber das kann natürlich von Person zu Person mit den eigenen Vorlieben und Bedürfnissen abweichen.
Was beachten? Natürlich die Laufzeit. Also entweder die „nasse“ Zeit der Filterkerzen oder die Durchflussmenge – je nachdem, was früher eintritt – wegen der Keimbelastung. Und wenn der Filter länger nicht genutzt wird, dann immer gut austrocknen lassen.
Liebe Grüße
Christa
Hallo Christa,
habt ihr inzwischen schon Erfahrungen mit dem Ansaugen von Oberflächenwasser oder aus Behältern (Eimer, Gießkanne, Fass o.ä.)? Saugt es Eure Pumpe problemlos an oder muss sie erst mit Wasser befüllt werden? Würdet ihr sie wieder einsetzen oder auf eine Tauchpumpe ausweichen? Ich bau gerade einen Allrad-Sprinter aus und möchte dabei Euer System nachbauen. Kannst du jetzt schon mehr über die Durchflussmenge sagen?
Viele Grüße
Sören
Hallo Sören,
ja, wir haben Erfahrungen mit dem Ansaugen von Oberflächenwasser gesammelt, als wir letztes Jahr im Sommer vier Wochen durch Rumänien gefahren sind. Dort war der Filter Gold wert, denn wir standen so gut wie nie auf Campingplätzen und haben unser Wasser öfter mal aus Bächen bezogen.
Die Pumpe hat dabei ganz gute Dienste geleistet. Man muss sie nicht erst mit Wasser befüllen. Allerdings schafft sie keine großen Höhenunterschiede. Als wir Wasser aus einem Fluss, der ein gutes Stück den Abhang hinab verlief, saugen wollten, hat sie es nicht wirklich geschafft, den Höhenunterschied auszugleichen. Im Nachhinein würde ich vielleicht empfehlen doch auf eine stärkere Pumpe auszuweichen, wenn man es oft braucht.
In vier Wochen hatten wir nur einmal das Problem mit den Niveauausgleich. Ansonsten lief alles gut. Also passt das System für uns noch ganz gut, denn unterwegs finden wir es auch nicht ganz so schlimm ausnahmsweise mal ein paar Kannen Wasser manuell zu tragen und die Pumpe dann in den Behälter zu hängen.
Da wir selbst gerade am umrüsten auf ein neues Mobil sind, kam ich noch gar nicht dazu, die Durchflussmenge mit der Pumpe zu messen. Sorry.
Ich hoffe, ich konnte dir trotzdem bei deiner Entscheidung behilflich sein und wünsche viel Erfolg beim Ausbau deines Sprinters.
Liebe Grüße
Christa
Hallo Christa,
danke für die Infos. Also ich weiß inzwischen, dass ich die Filter fest in den Sprinter einbauen will und die Pumpe flexibel nutzen will. Wenn hier noch einer einen Tipp für eine leistungsfähige Pumpe hat, dann her damit. Wahrscheinlich ist eine Tauchpumpe die bessere Wahl. Auch wir waren dieses Jahr vier Wochen in Rumänien unterwegs. Dort gibt es in fast jedem Dorf irgendwo eine Wasserquelle mit frischem und sehr gutem Quellwasser. Da stehen dann aber auch immer viele Dorfbewohner mit allen möglichen Behältern an, um sich Wasser zu holen. Also dort mit einem Eimer ran, dann damit zum WoMo und dann in aller Ruhe reinpumpen. Fährt man rüber nach Moldawien oder die Ukraine, sehen die Wasserquellen schon weit weniger appetitlich aus. Da bekommt der richtige Filter nochmal eine besondere Bedeutung 😉
Viele Grüße
Sören
Hallo an alle,
ich habe mir dieses Jahr eine ähnliche Filteranlage in meinen Landy gebaut. Allerdings nur einen Filter und diesen fest, direkt vor dem Wasserhahn. Den ungefilterten Wasservorrat habe ich in Kanistern. Als Pumpe und Filterelement verwende ich die selben wie hier beschrieben. Das Filtergehäuse ist nicht das Original von Kathadyn sondern ein überarbeitetes eines Mitbewerbers.
Ich habe nun ein paar Fragen, da ich mit meiner Anlage ein paar Probleme habe:
Bei mir war das Filterelement nach nicht mal 300l so zu, dass fast kein Wasser mehr durch ging. Nach einer Reinigung, welche ich aber nur mit der rauhen Seite eines Küchenschwamms machen konnte, war es für kurze Zeit besser. Das Zusetzen ging aber immer schneller und das Reinigen brachte schlußendlich nichts mehr. Als Wasser wurde nur klares Quell- oder Leitungswasser benutzt.
Wie ist eure Erfahrung bezüglich der Wassermenge bis zur ersten Reinigung?
Als nächstes habe ich das Problem, dass sich mein Filtergehäuse nur sehr, sehr schwer öffnen lässt. Wie hoch ist die Kraft, um das original Gehäuse zu öffnen?
Danke schon mal für eure Antworten.
Viele Grüße,
Peter
Hallo Peter,
Also wir haben auch noch nicht wirklich viel mehr als 500 Liter durchgejagt, da wir sonst oft an verlässlichen Entnahmestellen das Wasser organisieren konnten. Bisher ist der Filter noch nicht zugesetzt, deshalb mussten wir ihn auch noch nicht mit einem Schwamm o. ä. reinigen. Allerdings haben wir uns angewöhnt (zum schnelleren Abtrocknen, wenn wir die Filter länger nicht benutzen) die Filter mit Druckluft rückwärts auszupusten. Das natürlich dann ohne die Filtergehäuse.
Da wir zwei Filterelemente haben, sind wir natürlich noch etwas unter deinem Umsatz pro Filter. Aber wie gesagt, einen schlechteren Durchlauf haben wir noch nicht bemerkt.
Unser Filtergehäuse lässt sich ebenfalls noch nach wie vor relativ leicht öffnen. Klar, ein klein wenig muss man schon schrauben, aber nichts, was man als wirklich schwer bezeichnen würde.
Aber vielleicht kann hier ja noch jemand seine Erfahrung äußern, der ein ähnliches System verbaut hat. Oder du fragst mal privat bei Herman unterwegs an, die haben das System von famous water verbaut und leben Vollzeit in ihrem Mobil und könnten da vielleicht bessere Erfahrungswerte mit der Reinigung vorweisen.
Liebe Grüße
Christa
Hallo Christa,
vielen Dank für den Tipp mit Herman unterwegs. Ich habe eben mal deren Erfahrung mit dem Filtersystem gelesen. Sie sind ja auch nicht gerade glücklich damit. Beschreiben auch, dass ein Reinigen der Keramikoberfläche alle 260l notwendig ist. Meiner Meinung nach ist das unzumutbar. Vor allem wird das nirgends erwähnt und immer von einer Filterleistung von 4- bis 6000l gesprochen.
Ich bekomme jetzt kulanterweise ein neues Filterelement zugeschickt. Kann es aber erst ab nächsten Mai testen. Wenn ich dran denke, berichte ich hier.
Viel Spaß noch auf euren Reisen,
Peter
Wir haben auch das famous water-system seit einem Jahr. Wir. Filtern das gesamte Wasser darüber 2 Microkeramik dahinter je ein Altivkohleelement. Insgesamt bisher ca. 3.000 Liter. Insgesamt musste der Filter schon 6 mal gereinigt werden. Grober Schaum dann feines Schmirgelpapier und dann von außen gut gesäubert. Der Durchfluss hängt stark vom Wasserdruck ab. In D am Schlauch ca. 2 bis 3 l die Minute. In anderen Länder 0,5 bis 2 l die Min. Mit der Jacobspumpen sehr mühselig. Ca 1,0l bis 2,0 die Minute, aber die Pumpe arbeite ca 10 Sek schaltet dann ab für ca 5 Sek und startet dann neu. Es geht aber wir haben einen 200l Tank, dies dauert dann. Werde noch mit dem FW Rücksprache halten und tendiere derzeit auch zur Amumot Lösung. Am schlimmst ist die Nutzung bei leicht trüben Wasser. Da ist der Filter nach 5 bis 10 Minuten dicht. Damit ist die effektive Nutzung deutlich eingeschränkter als die Werbung es darstellt. Wir haben das System fest verbaut. Dabei darauf achten, dass man gut an die Filter drankommt, um diese Wartung schnell vornehmen zu können. Dies als kurze Info.
Grüße Dirk
Guten Morgen,
Ja, bei Oberflächenwasser setzt sich der Filter natürlich schnell zu. Da müssen wir auch schnell reinigen. Deshalb haben wir aber bewusst eine mobile Lösung haben wollen, da man fest eingebaut bei uns einfach schwieriger dran käme.
Da wir gerade unterwegs sind und erst vorgestern wieder Wasser aus einem Bach gezogen haben, musste unser Filter gerade erst wieder gereinigt werden. Das geht ziemlich einfach, wenn man das Teil sowieso schon vor dem Mobil stehen hat.
Was die Pumpe betrifft, so haben wir mit dem neuen Mobil auch schnell ein Problem mit der Förderhöhe. Wenn der Bach deutlich tiefer liegt, schafft sie es kaum bzw. nur in sehr kleinen Mengen, das Wasser zu fördern. Dass sie sich aber abschaltet ist bei uns nicht der Fall.
Liebe Grüße aus Polen
Christa
Hallo Christa,
vielen Dank für die super Beschreibung eures Filtersystems.
Ich habe das System von euch nachgebaut, nur mit dem Unterschied, dass ich aus Platzgründen nur einen Filter benutze. Das ganze ist, wie bei euch, mobil und nicht fest verbaut.
Bei mir gab es von Anfang an das Problem, dass die Pumpe mit Filter bei normalen Leitungswasser läuft, bei Oberflächenwasser kommt die Pumpe schnell an ihre Grenze. Dies äußert sich so, dass die Pumpe komplett abschaltet oder ständig an- und ausschaltet. So bald ich den Filter abhänge, läuft sie problemlos.
Meine Vermutung ist jetzt, das der Filter einen zu großen Widerstand für die Pumpe darstellt und dadurch abschaltet.
Habt ihr schon einmal ähnliche Erfahrungen/Probleme gehabt?
Liebe Grüße
Niels
Hallo Niels,
wenn du die Pumpe mit Filter an einen Behälter voller Leitungswasser anschließt, läuft sie, bei Flusswasser oder Seewasser nicht? Das klingt merkwürdig und sollte so nicht sein.
Allerdings könnte es damit zusammenhängen, dass du nur einen Filter verbaut hast. Damit habe ich es nicht getestet.
Wenn das Wasser mit Schwebepartikeln sehr verschmutzt sein sollte, kann das passieren, dass die Pumpe an ihre Grenzen stößt. Wenn es aber optisch relativ gut aussieht, sollte sie das schaffen. Was wir allerdings bemerkt haben, ist, dass die Pumpe auch bei großen Höhenunterschieden etwas schwächelt – also wenn das Wasserbecken deutlich tiefer als das Wohnmobil liegt.
LG Christa
Hallo Christa,
das Oberflächenwasser, wo ich das System getestet habe, hatte Schwebepartikel. Allerdings hatte die Pumpe schon nach 5 min komplett abgeschaltet.
Meine Vermutung ist jetzt die, dass es vielleicht wirklich daran liegt, dass ihr zwei Filter verbaut habt. Obwohl der Widerstand ja der gleiche sein müsste, denke ich zumindest…!!! Oder wird er halbiert???
Ich habe auch bemerkt, dass der Höhenunterschied einen Einfluss hat. Habe diesen aber bei meinen Versuch eliminiert, indem ich alles auf einer gleichen Höhe ausprobiert habe.
Für meinem Bruder habe ich das gleiche System gebaut und werde jetzt mal ausprobieren wenn ich einen zweiten Filter parallel anhänge.
Besten Dank für deine Antwort.
Liebe Grüsse
Niels
Moin,
ich bin am Überlegen damit auch Wasser zu filtern was im Wohnmobil anfällt, zum Beispiel Dusch-oder Spülwasser, welche Stoffe könnten da im Wasser bleiben?
Hallo Christa,
ein riesen großes Kompliment an Euch und Euren Blog!
Super erklärt und verständlich aufgebaut.
So ein ähnliches System möchte ich mir auch bauen, da wir nächstes Jahr nach Rumänien möchten.
Habe aber doch noch einige Fragen 🙂
Warum habt ihr euch für den Kombifilter also Keramik&Aktivkohle entschieden und nicht für einzelne hintereinander gesetzt? Der Aktivkohlefilter hätte einzeln eine Lebensdauer von 50.000 Liter ohne Zeitbegrenzung und die Aktivkohle 16.000 Liter / 1 Jahr.
Seid ihr weiterhin mit Eurer Pumpe zufrieden oder würdet Ihr doch eine andere empfehlen? Vlt. haben ja andere hier auch Erfahrungen mit Pumpen 🙂
Viele Grüße und vielen Dank im Voraus
Hermann
Hallo
Ich habe ähnliches vor. Mir schwebt jedoch etwas komplexeres vor. Ein System mit 2 Kreisläufen. Nutzwasser und Trinkwasser getrennt. Wasser ist bei autarkem Einsatz ein rares Gut, deshalb will ich mit Wiederaufbereitung des Nutzwassers arbeiten.
Das Thema mit der zeitgesteuerten und somit kostenintensiven Aufnahme kann umgangen werden mit einem Zwischentank, in den das Wasser erst ungefiltert eingefüllt wird. Per Tauchpumpe und Grob-Vorfilter. Dann kann während der Fahrt umgepumpt werden. In diesen Tank kann auch das Abwasser der Dusche zurück geführt werden, welches dann wieder gefiltert wird. Da dieses Wasser als Nutzwasser für Duschen und Abwasch ja kein 100% Trinkwasser sein muss, braucht es da den Microfilter nicht. Der kommt dann vor der Trinkwasser-Entnahmestelle hin.
Das Abwaschwasser darf da allerdings nicht wieder aufbereitet werden, das sollte abgeführt werden. Zuviel Keime etc. drin.
Aber so kann das Duschwasser wieder verwendet werden, die Betankung selbst geht viel schneller und man ist länger autark.
Bin da noch am Tüfteln.
Man braucht halt einen Tank mehr und auch eine Druck- und eine Tauchpumpe.
Gardena-Kupplungen würde ich im Druckbereich nicht verwenden wollen, die werden mit der Zeit undicht. Bis zum 1. Tank ist das aber wohl bedenkenlos möglich.
Ist zwar aufwändiger, aber Wasser ist ein kostbares Gut.
Hallo Uwe,
deinen Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Uns mangelt es leider schon am Platz für den zusätzlichen Tank.
Trotzdem würde es mich interessieren, ob du das Projekt am Ende wirklich realisierst. Vielleicht kannst du mir danach mal kurz Bericht erstatten, wie gut das alles funktioniert und was bzw. wie du das letztendlich umgesetzt hast.
Gardenakupplungen würde ich im fest verbauten Innenraum auch nicht nutzen. Da sollten es schon gute Verbindungen bewährter Trinkwassersysteme sein, damit du am Ende nicht an einer ungünstigen Stelle eine Undichtigkeit hast.
Liebe Grüße
Christa
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Danke für die tollen Berichte. Mir sind in etwa dieselben Probleme aufgefallen. Vor allem die niedrige Wasser Durchflussmenge im Worst Case hat mir Sorgen bereitet. Das Problem wurde mit zwei Behältern gelöst. In den Rohwasserbehälter kommt ungereinigtes Wasser. Das geht ruck zuck und man kann weiterfahren. Während der Fahrt hat die Pumpe alle Zeit der Welt, um das Wasser gefiltert in den normalen Wasserbehälter umzufüllen. Um mit dem Rohwasserbehälter keinen Platz zu verschwenden, wurde einfach einer der Schränke aus Alu gefertigt und ist daher „bei Bedarf“ wasserdicht.
Das zweite Problem ist die auch von euch angesprochene geringe Ansaughöhe. Weil die Pumpleistung besser als die Saugleistung ist, schien es zweckmäßig, die Pumpe an den Bach zu tragen. So kann man ohne Zwischenstopp (zweiter Behälter) größere Höhendifferenzen überbrücken. Das dazu notwendige lange Stromkabel ist das geringste Problem.
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